Ruth Winick, geb. Weil (1931 - 2010)
Ruth Weil war die ältere Tochter des Bauern und Viehhändlers Karl Weil (1904 - 1966) und seiner Ehefrau Sophie geb Eichtersheimer (1907 - 1971). Sie wurde am 6.11.1931 in Heidelberg, ihre jüngere Schwester Marianne wurde 1933 in Mannheim geboren ◊.
Ruth war die letzte jüdische Schülerin, die in Steinsfurt noch im Jahr 1938 eingeschult wurde. (Unser Bild stammt aus dem Klassenfoto des Jahrgangs in Steinsfurt).
Allerdings musste sie noch während des Schuljahres die Schule wieder verlassen. Danach fuhr sie noch eine Weile täglich nach Heidelberg in die dortige jüdische Schule.
Ihr Vater Karl wurde bei der von den Nazis sogenannten „Reichskristallnacht” ergriffen und nach Dachau verschleppt. Nach seiner Entlassung von dort betrieb er mit allen Mitteln die Ausreise. Durch die Unterstützung von Verwandten in den USA gelang der ganzen Familie im Jahr 1940 noch die Ausreise über Italien, wo sie sich in Genua einschiffen konnten.
Ruth hat 1996 in einem Interview für das USC Shoah Foundation Institute von ihrem Leben in Steinsfurt berichtet.
Das Bild stammt aus der Sammlung unseres verstorbenen Mitglieds Helmut Frank
Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99-001, Bü 162, Fragebögen zur Familie
Testimonies in the USC Shoah Foundationʹs Visual History Archive, Nr. 16288